MPOX-Situation: Aktueller Stand

Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) wegen des Ausbruchs von Mpox (früher Affenpocken) ausgerufen hat, informiert das Ministerium für Gesundheit und Soziale Sicherheit die Öffentlichkeit wie folgt über das Mpox-Risiko im Großherzogtum Luxemburg.

Aktuelle epidemiologische Lage

Seit November 2023 ist vor allem die Demokratische Republik Kongo (DRK) von einer Epidemie betroffen, die durch die Mpox-Virus-Klade I verursacht wird und sich auf andere afrikanische Nachbarländer ausgebreitet hat. Am 15. August 2024 meldete Schweden den ersten Fall von Klade I in Europa, während bis dahin auf dem Kontinent nur Fälle von Klade II beobachtet worden waren.

Seit 2022 wurden in Europa mehr als 27.000 Fälle von Mpox der Klade II gemeldet, hauptsächlich bei Männern, die Sex mit Männern hatten. Die Sterblichkeit unter diesen Fällen in Europa war bislang gering. Im Jahr 2024 wurden auf europäischer Ebene fast 100 Fälle gemeldet.

In Luxemburg wurden seit 2022 61 Fälle von Mpox (Klade II) gemeldet, die hauptsächlich erwachsene Männer betrafen. Bei der überwiegenden Mehrheit dieser Fälle handelte es sich um eine leichte oder mittelschwere Form der Erkrankung, die keine stationäre Behandlung erforderte. Bisher sind keine Todesfälle aufgetreten.

Risiko für die luxemburgische Bevölkerung

Gemäß der neuesten Risikobewertung des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (1) wird das Risiko für die allgemeine Bevölkerung in Europa, einschließlich derer, die in Luxemburg leben, durch das Mpox-Virus der Klade I als gering eingestuft. Das Virus wird hauptsächlich durch engen Kontakt (Haut-zu-Haut) übertragen, insbesondere durch sexuellen Kontakt mit einer infizierten Person.

Überwachung

Die nationalen Gesundheitsbehörden stehen in engem Kontakt mit den internationalen Behörden. Basierend auf dem aktuellen Wissensstand haben die Gesundheitsbehörden robuste Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle aller auftretenden Fälle mit einer systematischen Rückverfolgung der Kontaktpersonen eingeführt. Bei Bedarf können zusätzliche Ressourcen mobilisiert werden, um die Übertragung einzudämmen.

Impfung

Luxemburg verfügt über einen ausreichenden Vorrat an Impfstoff gegen Mpox. Angesichts des geringen Risikos in Europa und in Luxemburg ist derzeit keine Impfkampagne für die Allgemeinbevölkerung geplant.

Gemäß den Empfehlungen des IMSC (2) wird die Impfung in zwei Dosen für die Allgemeinbevölkerung und in drei Dosen für immungeschwächte Personen verabreicht. Nur Risikopersonen sollten geimpft werden.

Es wird davon ausgegangen, dass Personen, die ein vollständiges Impfschema mit den Impfstoffen Jynneos oder Imvanex erhalten haben, auch gegen die neue Variante geschützt sind.

Verdachtsfälle

Personen, die vermuten, sich mit der Krankheit angesteckt zu haben, z.B. aufgrund verdächtiger Läsionen oder eines kürzlichen Aufenthalts in einem afrikanischen Mpox-Gebiet, werden gebeten, ihren Arzt oder die Gesundheitsinspektion unter der Telefonnummer 247 85 65 0 oder per E-Mail an inspection.sanitaire@ms.etat.lu zu kontaktieren. Sie können sich auch an den Service National des Maladies Infectieuses im Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) unter der Telefonnummer 44 11 30 91 oder 44 11 27 30 wenden, bevor sie eine Arztpraxis, ein Krankenhaus oder ein Gesundheitszentrum aufsuchen.

In dringenden (lebensbedrohlichen) Notfällen ist die Notrufnummer 112 zu wählen.

(1) https://www.ecdc.europa.eu/en/publications-data/risk-assessment-mpox-epidemic-monkeypox-virus-clade-i-africa

(2) CONSEIL SUPERIEUR DES MALADIES INFECTIEUSES (CSMI) (public.lu)

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit