"Schwätz mat!" – Konsultationsphase liefert klare Impulse für die Zukunft der Altersvorsorge

Die erste Phase des Konsultationsprozesses "Schwätz mat! D'Zukunft vun eiser Altersofsecherung", wurde am 2. Dezember 2024 abgeschlossen.

Ziel dieser Phase war es, Vorschläge für die nachhaltige Gestaltung des Rentensystems zu sammeln und die Basis für eine breite, transparente Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern, Fachleuten sowie relevanten Interessengruppen zu schaffen.

Der Analysebericht zu dieser Konsultationsphase enthält eine detaillierte Auswertung der gesammelten Beiträge. Er beleuchtet die Prioritäten, Anliegen und Vorschläge der Teilnehmer und identifiziert gleichzeitig die großen thematischen Schwerpunkte und vorherrschenden Argumentationsmuster. Die wichtigsten Erkenntnisse der öffentlichen Online-Konsultation (4. Oktober bis 2. Dezember 2024) werden im Folgenden dargestellt.

Vielfältige Themen – klare Prioritäten

Über 2.000 eingegangene Beiträge aus der Bevölkerung verdeutlichen das große Interesse an diesem zukunftsrelevanten Thema. Diese wurden qualitativ und quantitativ ausgewertet und thematische Schwerpunkte identifiziert.

Die Analyse wurde in neun Hauptthemen strukturiert, die klare Prioritäten für die Zukunft des Systems aufzeigen:

  1. Rentenhöhe und Deckelung.
  2. Alternative Finanzierungsmodelle des Rentensystems
  3. Renteneintrittsalter und Übergänge
  4. Beitragshöhe und -grenzen
  5. Nachhaltige Ausrichtung des Rentensystem
  6. Harmonisierung der Systeme
  7. Zusätzliche Altersvorsorge
  8. Berücksichtigung besonderer Lebenslagen
  9. Besteuerung der Renten

Die Analyse zeigt eine große Vielfalt an Argumenten und Themen, die eng miteinander verknüpft sind. Es sind vor allem die folgenden Bereiche, die im Mittelpunkt der Diskussion stehen:

  1. Gerechtigkeit: Das stärkste wiederkehrende Muster ist die Frage der Gerechtigkeit, insbesondere in Bezug auf Generationengerechtigkeit und die Harmonisierung der unterschiedlichen Rentensysteme. Die Beiträge kritisieren häufig wahrgenommene Ungleichheiten. Die darauf aufbauende Forderung ist eng mit dem Wunsch nach einer gerechteren Verteilung der finanziellen Mittel verbunden. Dabei spielt auch die generationenübergreifende Gerechtigkeit eine zentrale Rolle. Sie bezieht sich auf die langfristige Betrachtung der Ein- und Auszahlungsseite wie auch Anlagestrategien und überschneidet sich hier mit dem Themengebiet "Nachhaltigkeit".
  2. Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeitsaspekte bilden das zweite auffällige Muster. Im Fokus stehen sowohl die langfristige finanzielle als auch die ökologische Nachhaltigkeit des Rentensystems. Das Muster verbindet demografische Entwicklungen mit Finanzierungsfragen und Generationengerechtigkeit. Viele Beiträge fordern alternative Finanzierungsmodelle, die nachhaltige Investitionen und eine Anpassung der Beitragsstrukturen umfassen. Es wird betont, dass eine langfristige Stabilität des Systems nur durch eine stärkere Berücksichtigung demografischer Entwicklungen sowie der Bedürfnisse zukünftiger Generationen erreicht werden kann.
  3. Anpassungsfähigkeit: Der Wunsch nach einem individuell angepassten Renteneintritt ist ein weiteres zentrales Muster der Diskussion. Die Beiträge beziehen sich sowohl auf individuelle Übergangslösungen als auch auf berufsspezifische Anpassungen. Dieses Muster zeigt enge Verbindungen zwischen Renteneintrittsalter, beruflicher Belastung und individuellen Lebenslagen. Hervorgehoben wird der Bedarf an Übergangsmodellen, die es den Menschen ermöglichen, den Eintritt in den Ruhestand entsprechend ihren persönlichen und beruflichen Voraussetzungen zu gestalten.

Diese Themenfelder tauchen in den eingereichten Beiträgen mehrfach auf und können als die für die Teilnehmer wichtigsten Themenbereiche bezeichnet werden.

Martine Deprez betont die Bedeutung dieser Konsultation, der eine Grundlage für den nächsten wichtigen Schritt, die Dialogphase im Jahr 2025, bildet. "Die Beteiligung der Öffentlichkeit zeigt, wie wichtig das Thema Altersvorsorge für unsere Bürgerinnen und Bürger ist. Die Vielfalt der eingegangenen Beiträge ist ein wertvoller Baustein für die weitere Gestaltung eines nachhaltigen Rentensystems", erklärte die Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit.

Der Großteil der Teilnehmenden sprach sich für moderate Reformen aus, die auf ausgewogene und realistische Anpassungen setzten, die auf eine Weiterentwicklung des bestehenden Systems abzielen, statt es grundlegend zu verändern.

Von der Konsultation zum Dialog

Die Konsultationsphase markierte nur den Beginn des partizipativen Prozesses. Ab Februar 2025 startet die Dialogphase, in der die gewonnenen Erkenntnisse vertieft diskutiert und gemeinsam mit Experten, Stakeholdern und der Öffentlichkeit weiterentwickelt werden. Eine zweite Online-Beteiligung für die breite Öffentlichkeit zu den drei großen thematischen Schwerpunkten wird gestartet. Zu Beginn des Frühjahrs werden die Arbeitssitzungen der Expertengruppen beginnen, um konkrete Vorschläge zu entwickeln. Ziel ist es, bis zum Sommer 2025 über eine solide Grundlage für mögliche Reformmaßnahmen zu verfügen.

Der vollständige Bericht zur Konsultationsphase, die eingegangenen Beträge so wie auch die Ergebnisse der Stakeholder-Konsultationen sind auf der Website von "Schwätz Mat!" abrufbar.

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit

Regierungsmitglied

DEPREZ Martine

Datum des Ereignisses

10.01.2025