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Welt-Aids-Tag
Anlässlich des Welt-AIDS-Tages startet das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit eine Kampagne zum Thema "Nicht nachweisbar = Nicht übertragbar" (auf Englisch "Undetectable = Untransmissible"). Eine Person, die mit dem Virus lebt und eine wirksame Behandlung erhält, kann die Menge des zirkulierenden Virus so weit reduzieren, dass sie nicht mehr nachweisbar wird. In dieser Situation überträgt sie die Infektion nicht mehr (auch nicht während einer Schwangerschaft, bei der Geburt, beim Stillen oder bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr). Diese Botschaft trägt dazu bei, Vorurteile und Stigmatisierung gegenüber Menschen mit HIV abzubauen.
Eine Situation, die sich verbessert, aber weiterhin Wachsamkeit erfordert
Im Jahr 2024 wurden in Luxemburg 39 neue Infektionen diagnostiziert, gegenüber 55 im Jahr 2023. Die Neuinfektionen gehen bei Männern, die Sex mit Männern haben, zurück und scheinen auch bei Drogenkonsumierenden abzunehmen. Die Zahl der Infektionen in der heterosexuellen Bevölkerung bleibt jedoch stabil und stellt heute die am stärksten betroffene Gruppe dar.
Die Diagnose wird im Durchschnitt auch früher gestellt als früher, was die Lebenserwartung und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert.
Globale Ziele: Schritte hin zur Eindämmung der Epidemie
Die internationalen AIDS-Bekämpfungsziele der Weltgesundheitsorganisation (WHO), häufig als "3-mal-95 %" bezeichnet, sehen vor, dass:
- 95 % der mit dem Virus lebenden Menschen diagnostiziert sind,
- 95 % der diagnostizierten Personen eine Behandlung erhalten,
- 95 % der behandelten Personen eine nicht nachweisbare Viruslast erreichen.
In Luxemburg sind nahezu alle (Schätzung: 96 %) der mit dem Virus lebenden Menschen diagnostiziert; jedoch werden 12–13 % von ihnen nicht oder nicht wirksam behandelt. Diese Erkenntnisse zeigen, dass es notwendig ist, die medizinische und psychologische Begleitung zu stärken, um diejenigen zu unterstützen, die Schwierigkeiten haben, ihre Behandlung zu beginnen oder sie regelmäßig fortzuführen. Das Ministerium appelliert an mehr Solidarität und Verständnis: "Stigmatisierung zu bekämpfen bedeutet, mehr Menschen dazu zu ermutigen, sich testen zu lassen, ihre Behandlung fortzusetzen und ohne Angst oder Isolation zu leben", betont Ministerin Martine Deprez.
Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit