Weltaidstag 2011: Zahl der Neuinfektionen auf hohem Niveau: Handlungsbedarf bleibt bestehen

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Luxemburg ist nach wie vor auf einem besorgniserregenden Niveau:

Bis gestern wurden 65 Neuinfektionen gezählt, davon 47 Männer und 18 Frauen:

  • 28 Personen haben sich durch ungeschützten heterosexuellen Geschlechtsverkehr angesteckt, 31 bei ungeschütztem Sex zwischen Männern, 2 durch intravenösen Drogenkonsum.
  • 37 Personen stammen aus Westeuropa, davon 12 aus Luxemburg, 13 aus Portugal, 6 aus Frankreich, 2 aus Belgien, 2 aus Italien und 2 aus England.

Da viele Menschen die Gefahr und Tödlichkeit von HIV/Aids nicht mehr wahrnehmen, müssen wir die Bevölkerung immer wieder zum Schutzverhalten motivieren.

Denn HIV/AIDS bedeutet auch heute noch bestenfalls lebenslange Medikamenteneinnahme mit vielen Nebenwirkungen. Therapie ersetzt keine Prävention. Ein verantwortungsvolles Schutzverhalten beim Sex bleibt somit auch weiterhin unerlässlich.

Gleichzeitig ist es unverzichtbar, Diskriminierung abzubauen. Um irrationale Ängste und Vorurteile gegenüber HIV-Infizierten zu bekämpfen und HIV/AIDS in unserer Gesellschaft weiterhin zu thematisieren, hat das Gesundheitsministerium zusammen mit seinen Partnern eine neue Kampagne gegen Diskriminierung "Stop Serophobia" zum Welt-Aids-Tag ins Leben gerufen.

Ein besonderer Dank gilt in diesem Jahr dem Cineasten Jean-Claude Schlim, der mit seinem prämierten Kinofilm "House of Boys" einen wichtigen Beitrag dazu geleistet hat, das Thema HIV/AIDS wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

In diesem Jahr hat er sich erneut in einzigartiger Weise engagiert und gemeinsam mit 11 Luxemburger Künstlern und anderen Prominenten den Grundstein für die diesjährige "Temoignage"-Kampagne gelegt. Damit soll auf die auch nach 30 Jahren traurigerweise noch immer existierende Diskriminierung und Stigmatisierung von HIV positiven Menschen aufmerksam gemacht werden.

"Stop Serophobia"- Positiv zusammen leben

Die neue Sensibilisierungskampagne, die das UNAIDS-Endziel "null Neuinfektionen, null Aidstote, null Diskriminierung" aufgreift, umfasst neben einer umfangreichen Plakat, Postkarten- und Anzeigenkampagne, ebenso einen TV- und Kinospot.

Dank der mitwirkenden Luxemburger "Botschafter" Désirée Nosbuch, Fernand Fox, Jean-Claude Schlim, Mickey Hardt, Pol Cruchten, Thorunn, Sylvia Camarda, Nilton Martins, Germain Wagner, Nicole Max, Luc Lamesch und Max Thommes, wird zu Toleranz, Akzeptanz und solidarischem Mitgefühl aufgerufen.

Diese Kampagne stellt einen Meilenstein des neuen nationalen Aktionsplans im Kampf gegen HIV/Aids 2011-2015 dar, der vom Aidskommitee, unter der neuen Präsidentschaft von Dr. Vic Arendt, ausgearbeitet wurde. Der neue Aktionsplan sieht 70 verschiedene Maßnahmen und Projekte in den Bereichen Prävention, Koordination, Behandlung, psychosoziale Betreuung und Wiedereingliederung der HIV-infizierten Menschen vor und wurde am 25. November vom Regierungsrat angenommen.

Nur dank eines unermüdlichen Einsatzes aller Partner im Kampf gegen HIV/Aids und effizienten, zielgruppenspezifischen Interventionen, werden wir das gemeinsame Ziel "einer Welt ohne Aids" anstreben können.

Weitere Informationen zur Sensibilisierungskampagne "Stop Serophobia" finden Sie unter www.sante.lu.

Communiqué par la Direction de la santé, Division de la médecine préventive et sociale

Date de l'événement

01.12.2011